Die Rolle der EPDs beim zirkulären Bauen

Was ist eine European Product Declaration und warum ist sie für zirkulären Bauen wichtig? Hier findest du einen Einstieg zum Dokument und der Rolle der European Product Declarations.

Themenrelevanz:

ALLE

Relevanz in Leistungsphase (LPH):

LPH 2, Vorplanung, LPH 3, Entwurfsplanung, LPH 4, Genehmigungsplanung, LPH 6, Vorbereitung der Vergabe, LPH 7, Mitwirkung bei der Vergabe, LPH 8, Objektüberwachung, LPH 9, Objektbetreuung, LPH 10, Rückbau
Die Rolle der EPDs beim zirkulären Bauen

Standard-Definition

Die ISO 14025 regelt die Grundsätze und Verfahren für Typ III-Umweltkennzeichen, die ISO 14040/44 bildet die Grundlage für Ökobilanzen und die EN 15804 spezifiziert die Grundregeln für EPDs in der Produktkategorie Bauprodukte.

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Zum Thema

Eine EPD ist eine standardisierte und transparente Darstellung von Bauprodukten im Hinblick auf ihre Umweltwirkungen. Sie ist ein Typ III Umweltkennzeichen und basiert somit auf Ökobilanzen, deren Inhalt von unabhängigen Dritten auf Vollständigkeit, Plausibilität und Normenkonformität geprüft und verifiziert wird.
Außerdem enthält sie Informationen zu Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch, Ressourcenverbrauch, Schadstoffemissionen, Recyclingpotentialen und anderen Umweltaspekten. Dieses geschieht durch eine umfassende Lebenszyklusanalyse und unter Berücksichtigung aller Phasen des Produktlebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und den Transport bis zur Nutzung und Entsorgung. Diese Informationen sind sachlich, neutral, wissenschaftlich fundiert und vor allem ohne Bewertung. Damit richten sich EPDs an alle Planer*innen und Unternehmen, die mit der Herstellung und/oder ihrer Dienstleistung an der Wertschöpfungskette vom Rohstoff bis zum Gebäude beteiligt sind.

Info zirkuläres Bauen

Größte Herausforderungen

Aktuelle Probleme sind die Aufnahme des großen Gebäudebestandes in ein Material- oder Rohstoffkataster, das präzise Monitoring von Stoffströmen und somit die fehlende Datengrundlage zur Erstellung von Szenarien und Prozessen zur Standardisierung.

Notwendige Schritte

Die Entwicklung neuer und/oder veränderter Indikatoren, die den Bauprozess in einer Kreislaufwirtschaft noch differenzierter als bisher abbilden, könnte einen nächsten Schritt darstellen, um den Prozess auf Ebene der EPDs weiter zu unterstützen und zu fördern.

Beispiele

Warum ist dieses Thema wichtig für...

...für die Transformation zum zirkulären Bauen?

Im zirkulären Bauen geht es darum, den Lebenszyklus von Bauprodukten zu verlängern, Abfall zu minimieren und Ressourcen effizient zu nutzen. Eine EPD kann dabei helfen, indem sie Informationen über die Materialzusammensetzung, die Recyclingfähigkeit und die Wiederverwendbarkeit eines Produkts liefert. Indem sie Informationen über die Zusammensetzung und Umweltauswirkungen von Produkten liefern, können EPDs außerdem dazu beitragen, dass Materialien nach ihrem Lebensende effizient wiederverwendet oder recycelt werden können.
Dadurch können Architekt*innen, Bauherr*innen und andere Akteure im Baubereich fundierte Entscheidungen treffen und Produkte auswählen, die den Prinzipien des zirkulären Bauens entsprechen. Außerdem ermöglicht es ihnen, Produkte auszuwählen, die ressourceneffizienter sind, weniger Abfall erzeugen und leichter recycelt oder wiederverwendet werden können.

...für zirkuläre Bauvorhaben?

EPDs können, durch das Bereitstellen von Informationen über die genaue Produktzusammensetzung, Architekt*innen und Designer*innen dabei helfen, Produkte zu spezifizieren, die so gestaltet sind, dass sie in zirkulären Modellen leichter wiederverwendet oder aufgewertet werden können. Dies unterstützt die Idee des design for deconstruction/ disassembly und fördert die Langlebigkeit von Bauprodukten.

...für Kommunen?

EPDs weisen eine Vielzahl an Indikatoren aus. So kann mittels EPDs zum Beispiel der Beitrag eines Bauproduktes am Global warming potential oder zu weiteren Aspekten des nachhaltigen Bauens und Bewirtschaftens von Gebäuden dargestellt werden. Somit bilden die international anerkannten EPDs einen wichtigen Eckpfeiler in den Gebäudezertifizierungssystemen von DGNB, BNB, BREEAM und LEED und somit auch bei der Beantragung von Fördermitteln und als Nachweis für die Erfüllung vorgegebener Standards.

Sonstiges

Expert:innen zum Thema

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