Zirkuläres Bauen und Nachhaltigkeit

Was haben zirkuläres Bauen und Nachhaltigkeit miteinander zu tun?
Hier findest du eine Übersicht zur Nachhaltigkeit und zum nachhaltiges Bauen.

Themenrelevanz:

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Relevanz in Leistungsphase (LPH):

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Zirkuläres Bauen und Nachhaltigkeit

Standard-Definition

Der Duden definiert Nachhaltigkeit als das “Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.”
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung beschreibt weiter, dass “zukunftsfähig wirtschaften bedeutet: Wir hinterlassen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge.”

Verwandte Themen

  • Ressourcenschutz
  • Ökologie
  • Generationsgerechtigkeit

Zum Thema

Der Ursprung des Nachhaltigkeitsbegriffes stammt aus der Forstwirtschaft. Hans-Carl von Carlowitz prägte im 18. Jahrhundert den Begriff als Verfasser eines Buches über die Ökonomie der Waldkultur, die “Silvicultura oeconomica”. Darin betont er, dass nur so viel des Holzes geschlagen werden soll, wie durch Konversation und Ausbau vorhanden ist und nachwachsen kann.
Im Sinne der nachhaltigen Entwicklung, beschreibt das Dreieck der Nachhaltigkeit, dass die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekte gleichrangig berücksichtigt werden sollen.
Mittlerweile haben die ökologischen Aspekte durch das Vorrangmodell eine zentrale Rolle erhalten. Nur mit der Einhaltung der ökologischen Grenzen, können langfristig stabile Lebensbedingungen (sozial und ökonomisch) gesichert werden.

Darstellung nach Felix Müller, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=36374337

Info zirkuläres Bauen

Größte Herausforderungen

  • Umdenken vom Dreiecksmodell zu Vorrangmodell
  • Unscharfe Definition, Nachhaltigkeit oft als Buzz-Word
  • Integrierter Ansatz der Nachhaltigkeit erfordert Fachwissen und Prozessdenken

Notwendige Schritte

  • Klare Kriterien helfen
  • Enkeltauglichkeit als Aspekt berücksichtigen
  • Nachhaltigkeit und Zirkularität nicht gegeneinander aufwiegen, sondern gemeinsam nutzen, um CO2-Emissionen zu sparen, Ressourcen zu schonen und Flächenverbrauch zu reduzieren.

Beispiele

Warum ist dieses Thema wichtig für...

...für die Transformation zum zirkulären Bauen?

Mit Blick auf die Rohstoffe und deren Schürfung und Verbrauch, ist Nachhaltigkeit sehr eng mit der Circular Economy verwoben.
Übertragen auf das Bauwesen, ist der Begriff nicht klar definiert. Oft ist damit verbunden, Maßnahmen und Kriterien der Nachhaltigkeit in Bauvorhaben umzusetzen. Zum Teil wird nachhaltiges Bauen als ein Synonym für ökologisches Bauen oder den Einsatz nachwachsender Rohstoffe verwendet.
Auch die wirtschaftliche Dimension der Nachhaltigkeit wird oft auf Bauvorhaben übertragen.

...für zirkuläre Bauvorhaben?

Die drei Strategien der Nachhaltigkeit helfen, diese umzusetzen – auch in Bauvorhaben und im Betrieb von Liegenschaften:

  • EFFIZIENZ strebt vor allem nach einem geringeren Einsatz von Rohstoffen und Energien pro Ware oder Dienstleistung und damit letztendlich auch nach einem verringerten Ressourcenverbrauch. Erreicht werden soll das vor allem durch technische Innovationen und modernere Arbeitsweisen.
    • Hohe Ergiebigkeit der Ressourcen
    • Langlebigkeit
    • Achtung vor Rebound-Effekte
  • KONSISTENZ beschäftigt sich mit der Vereinbarkeit von Natur und Technik durch geschlossene Stoffkreisläufe und die Verwendung erneuerbarer Energiequellen. Um die Konsistenz zu optimieren, muss möglichst der gesamte Lebenszyklus eines Produkts bezüglich aller verbrauchten Ressourcen und entstehenden Emissionen betrachtet werden. Diese Analyse wird auch Ökobilanz genannt.
    • neue Konzepte -> Transformation
    • Umweltverträgliche Materialverwendung
    • Erfordert Willen, Vision & Innovationen
  • SUFFIZIENZ meint die Einsparung von Ressourcen durch eine Veränderung des menschlichen Lebensstils. Anders als die beiden Prinzipien zuvor liegt die Grundlage der Suffizienz nicht in technischen Neuerungen, sondern im Verhalten der Menschen selbst.
    • Bedarfe überdenken
    • Flächenverbrauch in Frage stellen
    • Bestanderhalt: Muss überhaupt neu gebaut werden?

Abhängig von Bauvorhaben und Liegenschaft, gilt es, auszuwählen, welche Strategien verfolgt werden sollen oder wie diese zu kombinieren sind.

Die drei Aspekte können Leitlinien für die Transformation sein. Dabei ist vor allem die Konsistenz, die Wandlung zur Circular Economy elementar. Folgende Fragen sind von allen drei Aspekten adaptiert und helfen dabei, Bauprojekte kreislaufgerecht und nachhaltig umzusetzen:

  • Muss du überhaupt bauen?
  • Muss du überhaupt neu bauen?
  • Kannst du auch etwas zurückbauen?
  • Wie möchtest du bauen?
  • Was passiert mit dem Gebäude nach der ersten Nutzung?

Darstellung nach : Böcker et al. 2020

...für Kommunen?

Im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung wurden seit dem Report „Unsere gemeinsame Zukunft” der Brundtland-Kommission, gegründet von den Vereinten Nationen, im Jahr 1987 viele Maßnahmen und Kriterien für nachhaltiges Bauen formuliert. Seit 2002 fasst die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie diese zusammen und führt sie fort. 2021 wurde die Weiterentwicklung dieser vom Bundeskabinett beschlossen.
Kommunen spielen bei der Umsetzung der integrierten Nachhaltigkeitsstrategie eine entscheidende Rolle.

Quelle: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/deutsche-nachhaltigkeitsstrategie-318846

Sonstiges

Weitere Informationen: https://www.instagram.com/p/Cp5MTDdMJoB/?img_index=1

Nachhaltiges Bauen: https://www.nachhaltigesbauen.de

Leitfaden Nachhaltiges Bauen: https://www.bmwsb.bund.de/SharedDocs/downloads/Webs/BMWSB/DE/publikationen/bauen/leitfaden-nachhaltiges-bauen.html

Nachhaltige Entwicklung: Sustainable Development Goals / Nachhaltigkeitsziele: https://sdg-portal.de/de

Expert:innen zum Thema

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