Restwertbetrachtung der Rohstoffe von Gebäuden/Liegenschaften

Was versteht man unter der Methode der Restwertbetrachtung? Wie kann dieses Maßnahme bei der Transformation zum zirkulären Bauen helfen? Hier erfährst du mehr dazu.

Themenrelevanz:

Bauherrschaft, Investor:innen, Kommunalpolitik, kommunale Verwaltung, kommunale Finanzen, kommunale Vergabestellen, Wertschöpfungs- / Recycling

Relevanz in Leistungsphase (LPH):

LPH 0, Bedarfsermittlung*, LPH 1, Grundlagenermittlung, LPH 2, Vorplanung, LPH 3, Entwurfsplanung, LPH 9, Objektbetreuung, LPH 10, Rückbau
Restwertbetrachtung der Rohstoffe von Gebäuden/Liegenschaften

Standard-Definition

Verwandte Themen

  • Zirkuläres Bauen: Die Restwertbetrachtung ist ein zentraler Bestandteil des zirkulären Bauens. Sie hilft dabei, die Ressourcennutzung von Gebäuden zu optimieren und die Umweltbelastungen zu reduzieren.
  • Digitale Dokumentation: Die digitale Dokumentation von Gebäuden und Liegenschaften ist eine wichtige Voraussetzung für die Restwertbetrachtung. Sie ermöglicht die Erfassung und Speicherung von Informationen über die Materialien eines Gebäudes.

Zum Thema

Unter Restwertbetrachtung der Rohstoffe von Gebäuden / Liegenschaften versteht man die Bewertung der Materialien eines Gebäudes nach seiner Nutzungsphase, das heißt, nach ihrem Ausbau, Transport und der Wiederaufbereitung.

Die Restwertbetrachtung berücksichtigt auch ökonomische Aspekte, indem sie den finanziellen Nutzen der Rückgewinnung von Materialien einschließt. Dies kann dazu beitragen, die wirtschaftliche Attraktivität zirkulärer Baukonzepte zu steigern. Kommunen können auch den Restwert von Materialien in ihre Haushalte aufnehmen.

Insgesamt ermöglicht die Restwertbetrachtung eine systematische und ganzheitliche Bewertung der Materialien von Gebäuden und Liegenschaften. Sie fördert die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen und trägt zur nachhaltigen Nutzung von Ressourcen bei.

Info zirkuläres Bauen

Größte Herausforderungen

  1. Die Restwertbetrachtung beruht auf der Datenerfassung und -verarbeitung von Gebäudedaten. Die Datenqualität ist hier entscheiden. Jedoch ist die Datenerfassung für Bestandsgebäude schwierig und kostenintensiv.
  2. Die Restwertermittlung ist ein komplexer Prozess. Es gibt keine einheitlichen Methoden.
  3. Der Markt für gebrauchte Materialien ist noch nicht ausreichend entwickelt. Dies erschwert die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien.

Notwendige Schritte

Die Forschung und Entwicklung im Bereich der Restwertbetrachtung muss gefördert werden, um einheitliche Standards und Leitlinien für die Datenerfassung und -qualität, die Methoden zur Restwertermittlung und den Markt für gebrauchte Materialien zu entwickeln. Dies würde die Umsetzung der Restwertbetrachtung erleichtern und die Nachhaltigkeit von Gebäuden verbessern.

Zudem sollte die Sensibilität für die Bedeutung der Restwertbetrachtung gesteigert werden.

Beispiele

Kreisarchiv Viersen -> Aufnahme des Rohstoffrestwerts in den Haushalt

Warum ist dieses Thema wichtig für...

...für die Transformation zum zirkulären Bauen?

Die Restwertbetrachtung von Rohstoffen in Gebäuden ist entscheidend für die Transformation zum zirkulären Bauen. Ihr Zweck ist die Optimierung der Ressourcennutzung und die Reduzierung von Umweltbelastungen. Im zirkulären Bauen sollen Materialien möglichst lange im Kreislauf gehalten werden, entweder durch Wiederverwendung oder Recycling. Die Restwertbetrachtung erfolgt durch digitale Materialpässe oder Lebenszyklusanalysen, die Informationen über Materialart, Menge und Qualität enthalten.

Diese Analyse kann in verschiedenen Bauphasen angewendet werden. In der Planungsphase optimiert sie die Materialwahl, während sie in der Bauphase die Demontage und Entsorgung erleichtert. Während der Nutzungsphase identifiziert sie Möglichkeiten zur Wiederverwendung oder Recycling. Durch eine verantwortungsvolle Restwertbetrachtung werden Ressourcen geschont, Kosten für die Abfallentsorgung reduziert und Umweltbelastungen minimiert.

...für zirkuläre Bauvorhaben?

Die Restwertbetrachtung hilft dabei, Materialien so lange wie möglich im Kreislauf zu halten. Dies kann, die Nutzung von Primärrohstoffen reduzieren und damit die Umwelt schonen.
Zudem spart die Wiederverwendung und das Recycling von Materialien Kosten. Dies gilt insbesondere für die Entsorgung von Abfällen. Die Reduzierung von Abfällen minimiert zudem Emissionen.

...für Kommunen?

Kommunen sind in der Regel für die Entsorgung von Abfällen zuständig. Die Restwertbetrachtung kann dazu beitragen, die Menge an Abfällen zu reduzieren, die von Kommunen entsorgt werden müssen. Dies kann zu Kosteneinsparungen und zur Verbesserung der Umweltleistung der Kommunen führen.

Sonstiges

Expert:innen zum Thema

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